Padmate Tech, der chinesische Crowdfunding Kopfhörer Hersteller, hat nun mit den Pamu Quiet sein nächstes Modell auf den Markt gebracht. Wie der Name schon verrät verfügt der Mittelklasse Kopfhörer über ein aktives hybrides Noise Cancelling, dass Geräusche um bis zu 40db reduzieren soll. Darüber hinaus ist aber auch die Optik außergewöhnlich. Ob das alles reicht, um ein gutes Ergebnis im Alltagstest zu erzielen, erfährst Du in diesem Testbericht.
Diese Kopfhörer wurden mir kostenlos von Padmate zum Testen zur Verfügung gestellt. Der Testbericht wird dadurch nicht beeinflusst. Mehr zu meiner Art Testberichte durchzuführen erfährst Du hier.
Lieferumfang
Ich habe das Komplett-Set enthalten, dass neben den eigentlichen Kopfhörern noch ein Lederband und eine Tasche enthält. Dieses soll aber nicht Teil der Bewertung sein, sondern lediglich der Lieferumfang des eigentlichen Geräts. Hier werden die PAMU Quiet in einer schlichten weißen Verpackung aus Pappe ausgeliefert. Im Inneren findet man das außergewöhnliche Ladecase in Form einer Taschenuhr, in der sich die beiden Ohrhörer mit jeweils den Silikon Ohrstöpseln in der Größe M befinden. Daneben findet man weitere Pappschachteln. Eine beinhaltet weitere Silikon Ohrstöpsel, die bei mir komischerweise noch einmal M und L waren. S fehlt bei mir. Außerdem findet man die Betriebsanleitung, Sicherheitshinweise, Garantieerklärung, ein USB-C Ladekabel, eine Schutztasche und eine Kordel in der Verpackung.
Der Lieferumfang der Pamu Quiet ist damit recht groß, dennoch aber teilweise unausgereift oder fehlerhaft. Grundsätzlich finde ich es schön, dass kein Plastik in der Verpackung verwendet wird, sondern sämtliche Verpackungsmaterialien aus Papier oder Pappe bestehen. Auch die mitgelieferte Kordel und Schutzhülle sind sicherlich ein nettes Gimmick. Schade finde ich allerdings, dass ich keine Silikon Ohrstöpsel in S habe und somit nur 2 verschiedene Größen zur Auswahl habe, was für mich zum einen einfach zu wenig und zum anderen auch noch nicht passend ist. Ich hätte lieber mehr Silikon Ohrstöpsel zur Verfügung gehabt als eine Schutzhülle.
Akku
Die Akkulaufzeit wird mit insgesamt 14 Stunden, die Wiedergabezeit mit 3,5 Stunden pro Ladung angegeben. Das Ladecase ist QI Wireless Charging fähig, besitzt aber keine Schnellladefunktion. Optisch erinnert es an eine Taschenuhr und nutzt einen Druckknopf für den Verschluss. Die Ohrhörer halten magnetisch im Ladecase. welches zusätzlich auch über ein USB-C Ladekabel aufgeladen werden kann. Für eine vollständige Ladung benötigte ich etwa 2 Stunden mit dem Kabel, Wireless etwas länger.
Insgesamt war bei mir im Pamu Quiet Test nach ca. 3 Stunden Wiedergabe Schluss und die Ohrhörer mussten zurück ins Ladecase. Der magnetische Halter für die Kopfhörer ist allerdings sehr schwach, sodass die Ohrhörer bei der kleinsten Bewegung rausfallen. Gerade wenn man das Ladecase wie eine Taschenuhr senkrecht öffnet läuft man Gefahr die Ohrhörer zu verlieren. Insgesamt empfinde ich zudem 3 Stunden Wiedergabezeit und entsprechend nur 12 Stunden gesamte Akkulaufzeit als viel zu wenig. Des Weiteren fehlt mir eine Schnellladefunktion um unterwegs wenigstens schnell wieder weiter hören zu können. Für die Größe und Optik, die zwar sehr hübsch anzusehen ist, ist der Akku insgesamt aber leider schwach.
Bedienung
Die Pamu Quiet werden jeweils über Touch-Bedienflächen am Stäbchen der Ohrhörer bedient. Hiermit lassen sich Anrufe und Musiktitel steuern, sowie ANC Funktionen und der Sprachassistent aktivieren. Die Lautstärke lässt sich standardmäßig nicht anpassen, allerdings kann man die Funktionen in der App einstellen. Grundsätzlich sind die Pamu Quiet sowohl mit iOS Geräten als auch mit Android Geräten koppelbar, für iOS gibt es aber eine App, die es für Android nicht gibt. Die Reichweite beträgt 10 Meter.
Grundsätzlich finde ich die Position der Touch-Bedienflächen eher ungünstig angebracht, da ich hier doch häufiger drankomme, als mir lieb ist. Die Flächen sind darüber hinaus recht sensibel, was dazu beiträgt, dass man häufiger nicht gewünschte Funktionen ausführt. Alle angegebenen Funktionen lassen sich aber ohne Probleme durchführen. Schade jedoch, dass man insgesamt nur vier Funktionen ausführen kann. Wenn man die Lautstärke am Ohrhörer anpassen möchte, muss dafür der Sprachassistent weichen.
Kompatibilität und Reichweite
Die Reichweite im Pamu Quiet Test betrug durchaus mehr als die angegebenen 10 Meter. Unter Idealbedingungen sind sicherlich auch 15 Meter drin, die 10 Meter habe ich auch mit Wänden dazwischen geknackt. Wer also sein Smartphone irgendwo liegen lässt und dennoch mit Musik im Ohr durch die Wohnung spazieren möchte, sollte keine Probleme bekommen.
Probleme gibt es übrigens auch beim Koppeln nicht, allerdings fungiert einer von beiden Ohrhörer als Master, sodass dieser immer zuerst gekoppelt wird und sich der andere danach erst verbindet. Es wird automatisch eine Verbindung mit dem zuletzt verbundenen Gerät aufgebaut. Sollte man dies nicht wünschen, muss man Bluetooth am Endgerät deaktivieren und dann die Ohrhörer erneut aus der Box nehmen zum Koppeln mit einem anderen Gerät.
Features
Hybrid Active Noise Cancelling
Das hybride Active Noise Cancelling bestehend aus zwei verschiedenen Chips soll marktführend und das Beste seiner Klasse sein. Dies kann ich allerdings nicht bestätigen. Zwar ist das ANC der Pamu Quiet schon sehr gut und vor allem in den unteren Frequenzen werden Geräusche gut ausgeblendet, sobald es aber in höhere Frequenzen, um Stimmen oder andere Geräusche geht funktioniert das ANC nicht mehr so gut. Hier bleiben die meisten Geräusche noch präsent. Dennoch ist das ANC auf jeden Fall gut zu gebrauchen und reduziert gerade nervige tiefe Geräusche sehr gut.
Ohrerkennung
Die Ohrerkennung funktioniert etwas träge, die Ohrhörer brauchen einen Moment, bis sie registriert haben, dass einer von beiden aus dem Ohr genommen wurde. Dann unterbricht die Musik. Schade ist, dass einer der beiden Ohrhörer als Master fungiert, sodass man wenn überhaupt den linken Ohrhörer alleine nutzen kann.Die Ohrerkennung funktioniert etwas träge, die Ohrhörer brauchen einen Moment, bis sie registriert haben, dass einer von beiden aus dem Ohr genommen wurde. Dann unterbricht die Musik. Schade ist, dass einer der beiden Ohrhörer als Master fungiert, sodass man wenn überhaupt den linken Ohrhörer alleine nutzen kann.
Transparenzmodus
Der Transparenzmodus war vom Klang her mein absoluter Lieblingsmodus, auch wenn ich hier ein leichtes Grundrauschen habe. Dafür werden aber eher wenig Geräusche durchgelassen. Spürbar ist er allerdings trotzdem, weil ich das Gefühl habe hier nicht mehr so einen Unterdruck im Ohr zu haben. Ich würde mir aber wünschen, dass Stimmen und andere Geräusche stärker ins Ohr geleitet würden.
IPX4
Wie die meisten True Wireless Kopfhörer mit ANC sind auch die PAMU Quiet IPX4 geschützt. Regen und Schweiß machen ihnen also nichts aus.
Tragekomfort
Die Pamu Quiet erinnern von der Bauform an die Apple AirPods Pro, sind aber etwas leichter, obwohl das Stäbchen länger ist. Insgesamt werden drei Paare Silikon Ohrstöpsel mitgeliefert, bei mir waren es aber zwei Mal M und einmal L, S fehlte oder aber S und M sind so gering im Unterschied, dass dieser nicht zu sehen ist. Beides leider nicht optimal. Vom Gefühl her haben die Ohrhörer keine Belüftung.
Insgesamt war der Tragekomfort zumindest in meinen Ohren nicht wirklich optimal. Das liegt zum einen an der nicht vorhandenen Belüftung, die zwar zu einer guten passiven Abschirmung von Außengeräuschen führt, allerdings auch einen Druck im Ohr erzeugt, der auf Dauer unangenehm wird. Zur Entlastung trägt hier dann der Transparenzmodus bei, der einem das Gefühl gibt, nicht ganz so viel Druck auf den Ohren zu haben. Dennoch konnte ich Ohrhörer im Pamu Quiet Test maximal 1,5 Stunden tragen. Auch, weil mir der Silikon Ohrstöpsel in der kleinsten Größe (Ist es nun S oder M?) zu groß war.
Beim Sport halten die Ohrhörer dagegen gut und fallen nicht raus. Auch eine großartige Änderung des Klangs lässt sich nicht feststellen, da die Ohrhörer nicht wirklich ihre Position ändern beim Laufen. Hier ist alles sicher und fest.
Sprachqualität
Insgesamt vier Mikrofone sollen dafür sorgen, dass die Pamu Quiet die Stimme an den Gegenüber transportieren. Mit der CVC 8.0 Technologie sollen Außengeräusche abgeschirmt werden und die eigene Stimme hervorgehoben werden.
Während Telefonaten im Pamu Quiet Test konnte die Sprachqualität nicht vollends überzeugen. Zwar werden Außengeräusche leicht gemildert, nicht aber vollständig ausgelöscht, was dazu führt, dass Lärm wie bspw. Stimmen, Vögel oder Verkehr deutlich wahrnehmbar bleiben. Auch die eigene Stimme hat teilweise leichte Aussetzer, ist aber laut genug. Der Gegenüber ist stets gut zu verstehen, sofern er selbst natürlich ein gutes Endgerät nutzt.
Klang
Bass, Mitten und Höhen
Die Kopfhörer haben einen tiefen, satten und starken Bass, der insgesamt sehr vordergründig abgestimmt ist, was gerade Bass-Liebhaber freuen wird. Auch Tiefbässe werden meist noch sehr gut wiedergegeben, sofern sie im Frequenzspektrum von 20Hz angesiedelt sind. Dröhnen oder Verzerren ist keins wahrzunehmen und der Bass hat stets den notwendigen Druck, in sämtlichen Lautstärken.
Die Mitten sind relativ ausgeglichen, es fehlt ihnen aber teilweise etwas an der Detailtiefe, wenngleich notwendige Details gegeben sind. Das Zischen von Gitarrensaiten fällt aber im Vergleich zu anderen Geräten in der Klasse etwas schwächer aus. Dafür sind sämtliche Stimmen aber sehr präsent, mit einem Hang zur Wärme, was mir aber gefällt.
Die Höhen könnten für mich einen Tick schärfer sein und wirken im Vergleich zu den anderen Frequenzen etwas langweilig, bringen sich aber dennoch gut in das gesamte Klangbild ein und wissen dadurch zu überzeugen.
Grundrauschen
Ein Grundrauschen ist weder im ANC Modus noch mit deaktiviertem ANC wirklich merklich. Dies ändert sich im Transparenzmodus, aber auch hier ist es noch relativ leise und für mich nicht störend. Ingesamt eignet sich der Pamu Quiet daher sehr gut für ASMR, Hörbücher oder Podcasts, auch dank der sehr warmen und präsenten Stimmen.
Die perfekte Musikrichtung
Für mich ist die perfekte Musikrichtung der Pamu Quiet sicherlich elektronische Musik und basslastige Musik, wie House, Hip Hop oder generell EDM. Hier kann der Kopfhörer insgesamt sehr gut überzeugen und es macht Spaß zuzuhören.
Gleiches gilt aber auch für Rock und Popmusik, sofern hier nicht zu viele Instrumente mit eingespeist wurden. Dies führt nämlich dazu, dass die Kopfhörer dann etwas breiig werden, weshalb gerade Orchester Stücke für mich nicht optimal sind und Fans dieser Musik eher nicht überzeugen können. Wer hier nur auf Pianostücke setzt wird das aber anders sehen und seinen Spaß finden.
3D- und Surround Effekt
Der 3D Effekt bzw. Surround Effekt der Pamu Quiet ist ziemlich detailliert und stimmig. Alle Richtungen lassen sich gut unterscheiden und bilden im Surround gut ab, was in Kombination mit dem tiefen Bass zur prächtigen Stimmung in Filmen beiträgt und die Kopfhörer dafür ideal erscheinen lässt.
Fazit zum Klang der Pamu Quiet
Ich bin durchaus überrascht, was den Klang der Pamu Quiet anbelangt. Im Vergleich zu den Pamu Slide Mini wurde vor allem beim Klang mächtig nachgelegt. Der Sound ist solide und gerade im Bassbereich sehr gut. Bei manch einem Stück wird es etwas breiig, aber das bleibt die Seltenheit. Viel öfter hat man mit den Pamu Quiet viel Spaß beim Hören von Musik und co.
Überblick
Lieferumfang
Akkulaufzeit
Bedienung
Features
Tragekomfort
Sprachqualität
Klang
Fazit
Eigentlich hat Pamu an den richtigen Stellschrauben gedreht und sich in den wichtigsten Punkten (Klang, Key Facts) verbessert. Sie stellen einen Mittelklasse Kopfhörer mit gutem ANC und schönem Klang zur Verfügung, lassen aber Konsequenz in ihrer Entwicklung vermissen. So ist die Akkulaufzeit zu gering und vermiest den Pamu Quiet ein besseres Ergebnis, als 3,55 Sterne.