DSD steht für „Direct Stream Digital“ und ist ein digitales Audioformat, das in den 1990er Jahren von Sony und Philips als Teil des Super Audio CD (SACD) – Standards entwickelt wurde. Es unterscheidet sich grundlegend von herkömmlichen PCM (Pulse Code Modulation)-Formaten wie WAV oder FLAC. Hier ein tieferer Blick auf DSD:
1. Modulationsverfahren:
Während die meisten digitalen Audioformate PCM (Pulse Code Modulation) verwenden, verwendet DSD ein anderes Modulationsverfahren namens PDM (Pulse Density Modulation). Anstatt die Amplitude eines Signals in festen Intervallen (Samples) zu messen, wie es PCM tut, zeichnet DSD die relative Dichte von Pulsen auf.
2. Hohe Sampling-Rate:
DSD verwendet eine extrem hohe Sampling-Rate von 2,8224 MHz, was weit über den üblichen PCM-Raten liegt. Dies ermöglicht es, Audio mit einer sehr hohen Auflösung zu erfassen, hat jedoch den Nachteil einer geringeren Quantisierungstiefe von nur 1 Bit.
3. Klangqualität:
Einige Audiophile und Kritiker behaupten, dass DSD einen wärmeren und natürlicheren Klang bietet als PCM, obwohl dies ein umstrittenes Thema ist. Während DSD einige Vorteile in Bezug auf Timing und Rauschspektrum bietet, hat es auch Nachteile, insbesondere in Bezug auf das Rauschverhalten in höheren Frequenzbereichen.
4. Dateigröße:
Da DSD eine hohe Sampling-Rate verwendet und nicht so effizient komprimiert werden kann wie PCM-Dateien, können DSD-Dateien sehr groß sein.
5. Kompatibilität:
Nicht alle Audiogeräte oder Software-Player unterstützen DSD, da es sich um ein spezialisiertes Format handelt. In den letzten Jahren gab es jedoch eine Zunahme von Audiohardware und -software, die DSD für den audiophilen Markt unterstützt.
6. Varianten:
Es gibt verschiedene Varianten von DSD, die durch ihre Sampling-Raten unterschieden werden, einschließlich DSD64 (die Basisrate von 2,8224 MHz), DSD128 (5,6448 MHz), DSD256 und sogar DSD512. Je höher die Zahl, desto höher die Sampling-Rate und potenziell die Klangqualität, aber auch die Dateigröße.
Zusammenfassung:
DSD ist ein spezialisiertes digitales Audioformat, das sich in seiner Arbeitsweise stark von traditionellen PCM-Formaten unterscheidet. Es wurde ursprünglich für die Super Audio CD entwickelt und hat sowohl Befürworter als auch Kritiker in der Audiowelt. Einige schätzen es für seinen einzigartigen Klang, während andere die praktischen Einschränkungen und Herausforderungen bei der Bearbeitung und Kompatibilität bemängeln.