In diesem Beitrag findest Du den Aftershokz OpenComm Test. Dieses Mal also etwas völlig anderes als sonst, aber super interessant. Ein Headset, dass weder auf dem Ohr, noch im Ohr liegt, sondern auf dem Kieferknochen aufliegt. Der Schall wird hier nämlich nicht über den Gehörgang sondern über die Knochen geleitet. Das soll langes problemloses Tragen ermöglichen und somit der perfekte Begleiter fürs Office sein. Aber ist das wirklich so? Das erfährst Du hier!
Das Headset wurde mir von Aftershokz zur Verfügung gestellt.
Lieferumfang
Vor dem Lieferumfang mache ich auch bei besonderen Geräten, wie dem Aftershokz OpenComm Bone Conduction Headset keinen Halt. Der muss eben überall stimmen. Nur was erwarte ich hier? Im Grunde nicht viel, denn schließlich ist das Headset das Wichtigste und eine Möglichkeit es zu laden wäre auch gut.
Mitgeliefert bekommt man von Aftershokz auch beides, das Headset und das notwendige Ladekabel (Mit eigenem Anschluss, kein USB-C). Daneben gibts aber noch ein Case, wo man das Headset drin verstauen kann und somit sehr gut transportieren. Das Ladekabel ist aber nicht so gut gelungen und es schaltet sich immer aus, wenn man das Gerät auflädt. Irgendwie hätte ich einen simplen USB-C Anschluss für besser gehalten.
Akku
Die Akkulaufzeit beträgt laut Hersteller bis zu 16 Stunden. Das wäre der Fall, wenn man nur telefoniert. Wer auch Musik hört, der muss sich mit maximal 8 Stunden begnügen, was aber immer noch für einen Standard-Arbeitstag reicht. Bei mir hat das Headset im normalen Arbeitsalltag ca. eine Woche Nutzung durchgehalten. Allerdings telefoniere ich auch nicht besonders viel, so ca. 2 Stunden täglich. Wenn ich das Headset aber in dieser Zeit nicht aufladen muss und immer griffbereit habe, sehe ich das als positiven Faktor an. Habe ich mit dem Aftershokz OpenComm mal Musik gehört habe ich die schnellere Entladung durchaus gespürt, aber ehrlicherweise habe ich sie selten dafür genutzt.
Bedienung
Die Bedienung des Aftershokz OpenComm Headset erfolgt über drei Druckknöpfe, die auf der rechten Seite des Headsets angebracht sind. Zwei davon hinterm Ohr, eines auf dem auf dem Knochen aufliegendem Teil. Mit diesen Druckknöpfen kann man bei der Wiedergabe der Musik die Lautstärke verändern, sowie die Musiktitel steuern (Vor, Zurück, Start, Stopp).
Während man telefoniert kann man mit den drei Knöpfen Anrufe annehmen, ablehnen, beenden, Nummern zurückrufen und das Mikrofon stummschalten. Zusätzlich zu diesen Funktionen kommen noch allgemeine Funktionen, wie den EQ umschalten oder den Sprachassistenten aktivieren. Auch das geht alles mit den drei Druckknöpfen. Dabei sind die meisten Funktionen selbsterklärend, bzw. intuitiv zu erlernen, bei so vielen Möglichkeiten lohnt sich aber hier und da nochmal den Blick ins Handbuch.
Verbindung und Reichweite
Die Reichweite lag bei fast 15 Metern im Test, was sehr stark ist. Auch die Verbindung war ansonsten immer stabil. Bei PCs wird dieser automatisch verbunden, das Smartphone musste ich manuell verbinden.
Tragekomfort
Bei einem Headset solcher Art ist der Tragekomfort sicherlich eine der wichtigsten Kriterien in meiner Beurteilung, schließlich trägt man je nach Arbeitsart ein Headset schon mehrere Stunden. Das Aftershokz OpenComm Bone conduction Headset ist insofern daher besonders, als dass es weder im Ohr noch auf dem Ohr aufliegt, sondern lediglich mit einem Bügel über dem Ohr liegt und die Haupteinheit auf dem Kieferknochen direkt vor dem Ohr aufliegt.
Das hat im Aftershokz OpenComm Test dazu geführt, dass ich das Headset nicht nur sehr lange ohne Probleme tragen konnte, sondern teilweise auch vergessen hatte, dass ich es aufhatte. So lässt sich festhalten, dass der Tragekomfort überaus hoch ist und nicht zu vergleichen ist mit herkömmlichen Headsets. Rein von diesem Kriterium aus, ist es das beste Headset, was ich kenne.
Sprachqualität des Aftershokz OpenComm Bone conduction Headset
Ein weiteres sehr wichtiges Kriterium für ein Headset generell ist die Sprachqualität. Meiner Meinung nach sogar noch wichtiger als der Klang selbst. Beim Aftershokz OpenComm Headset wurden im Mikrofon-Arm zwei Mikrofone verbaut, um eine optimale Sprachqualität zu gewährleisten. Ich hätte mir noch mehr Klarheit in meiner Stimme insgesamt gewünscht. Die Stimme ist zwar meist deutlich zu verstehen und auch in etwas lauteren Umgebungen ist die Stimme immer noch präsenter als die Umgebungsgeräusche, dennoch ist mir das Ergebnis insgesamt etwas zu dumpf gewesen.
Wer sehr leise spricht ist ebenfalls noch zu verstehen, allerdings nur in ebenfalls leisen Umgebungen. Hier übertrumpfen dann die Umgebungsgeräusche die leise Stimme.
Menschen mit sehr lauter Stimme werden nie Probleme haben, nicht gehört zu werden.
Klang
Bässe, Mitten und Höhen
Ich denke vor allem der Bauart ist es geschuldet, dass die Aftershokz OpenComm nicht mit einem wirklich zufriedenstellenden Bass trumpfen können. Hier fehlt nicht nur der Druck, sondern auch der Tiefbass.
Die Mitten sind von der Frequenz her am Vordergründigsten vertreten und lassen hier auch Details vermuten, ausgeprägt sind sie jedoch nicht. Dennoch stellen die Mitten hier die klanglich besten Bereiche dar.
Bei den Höhen fehlt es dem Aftershokz OpenComm vor allem an Lautstärke. An sich finde ich den Klang der Höhen gar nicht schlecht, da meiner Meinung nach hier eine gute Mischung aus Klarheit und Wärme gefunden wurde, sie sind aber insgesamt deutlich zu leise und den Mitten unterlegen.
Grundrauschen
Ein Grundrauschen gibt es keines.
Welche Musikrichtung
Hier ist die Antwort beim Aftershokz OpenComm ganz klar. Alles was Bass- oder Höhenlastig ist kommt eher nicht in Frage. Insofern sind alle Musikrichtungen, die eher neutral abgestimmt sind am besten geeignet. Ich würde hier also Richtung Rock und Co. tendieren.
Surround Klang und 3D Sound
Überrascht hat mich die klare und sehr präzise Surround-Umgebung des Aftershokz OpenComm Headsets. Hier kann man wirklich jede Richtung genauestens bestimmen.
Fazit zum Klang
Zum Hören von Musik ist der Klang des Aftershokz OpenComm Bone conduction Headsets meiner Meinung nach nur bedingt geeignet. Wer hier wirklich Wert auf exzellente Klangqualität setzt, der ist hier falsch. Aber genau das ist auch gar nicht der Anspruch des Headsets, weshalb ich das auch nicht kritisieren will. Ich möchte hier eher loben, dass es trotz der klaren Ausrichtung auf Telefonate immer noch ganz gut zum gelegentlichen Musikhören geeignet ist, weshalb ich hier auch gute 4 Sterne vergebe.
Überblick
Lieferumfang
Akkulaufzeit
Bedienung
Tragekomfort
Sprachqualität
Klang
Fazit
Vor dem Aftershokz OpenComm Test war ich sehr gespannt, was dieses Gerät so alles kann. Und letztlich bin ich sehr froh, es getestet haben zu können. Denn es löst nun mein vorher genutztes Jabra Headset ab und wird in Video- und Telefonkonferenzen mein zukünftiger Begleiter. Denn genau dafür ist es gemacht und genau dafür kenne ich aktuell kein besseres Headset (sofern man keine Ausblendung der Umgebungsgeräusche benötigt).