Es gibt weitere News im Bereich der Sportkopfhörer. Die Tribit MoveBuds H1 sind der neueste Streich auf dem Markt und wurden von mir natürlich wieder einmal ganz genau unter die Lupe genommen. Für rund 90€ bekommt man hier einen IPX8 geschützten Ohrhörer, der allerdings auf sonstige Features, wie ANC oder Wireless Charging verzichtet. Ob das für einen Platz unter den besten Sportkopfhörern reicht, erfährst Du in diesem Beitrag.
Der Kopfhörer wurde mir von Tribit für diesen Test zur Verfügung gestellt.
Lieferumfang der Tribit MoveBuds H1
Die Tribit MoveBuds H1 werden im für Tribit typisch minimalistischen Karton geliefert. Dieser ist einfach nur weiß-orange und zeigt das Logo von Tribit. Um darauf zu kommen, dass hier die MoveBuds H1 drinstecken, muss man erst einmal den kleinen Aufkleber auf der Rückseite unter die Lupe nehmen. Mir ist das persönlich zu minimalistisch. Ein kleines Bild der Ohrhörer zum Beispiel würde dem ganzen gut tun. Ansonsten ist die Verpackung größtenteils plastikfrei, wäre da nicht die Folie um die Verpackung.
Wenn man die Folie außer Acht lässt, hat man ansonsten noch ein Inlay in der Verpackung, dass aus Plastik gefertigt wurde und ein Tray auf dem die insgesamt 5 zusätzlichen Silikon Ohrstöpsel (laut Herstellerangaben aus antibakteriellem Material) liegen. Diese gibt es in den Größen XS, S, M, L und XL. Plastiktüten findet man keine, insgesamt ist aber beim Thema Nachhaltigkeit noch ein bisschen Luft nach oben. Dafür ist die Menge an Ohrstöpseln und das Standard Zubehör (USB-C Kabel und Bedienungsanleitung) ziemlich gut.
Technische Daten
- In Ear
- 13 mm Treiber
- k.A.
- 10g pro Ohrhörer, 72g Ladecase
- USB-C Laden
- -
Akku
Laut Herstellerangaben halten die Tribit MoveBuds H1 mit dem Ladecase bis zu 65 Stunden durch, während die Wiedergabezeit 15 Stunden beträgt. Beides wären beachtliche Werte. Auch eine Schnellladefunktion sei an Board, Wireless Charging allerdings kann das Ladecase nicht.
Wer bei den Tribit MoveBuds H1 allerdings ein Schnellladecase in der Form von 10 Minuten Laden und 4 Stunden Hören sucht, der sucht vergebens. Schnellladen bezieht sich hier auf die gesamte Ladedauer, die ca. 1,5 Stunden zur vollständigen Ladung der Ohrhörer benötigt. 2 Stunden kommen dann drauf, um das Ladecase vollständig aufzuladen. Für mich persönlich etwas irreführend.
Die Akkuleistung der Tribit MoveBuds H1 liegt ansonsten durchaus im oberen Regal, auch wenn ich persönlich nur ca. 12 Stunden durchschnittliche Wiedergabezeit erreicht habe und ca. 45 Stunden mit dem Ladecase. Völlig ausreichend für sämtliche Situationen aber natürlich schon deutlich unter Herstellerangaben.
Bedienung
Die Bedienung läuft bei den Tribit MoveBuds H1 über Touchflächen auf den Seiten der jeweiligen Ohrhörer. Dabei können alle notwendigen Funktionen durchgeführt werden, also Lautstärke, Musiktitel ändern, Sprachassistent aktivieren oder Transparenzmodus einschalten. Auch Anrufe lassen sich damit gänzlich steuern.
Ich persönlich halte die Touchflächen allerdings nicht für die perfekte Lösung bei den hier genutzten Sportohrhörern. Das liegt daran, dass die Tribit MoveBuds H1 sehr empfindliche Touchflächen haben. Das ist zwar auf der einen Seite ganz gut, da so auch mit verschwitzten Fingern die jeweiligen Befehle ausgeführt werden können, allerdings führt man so beinahe auch jedes Mal einen Befehl aus, wenn man die Ohrhörer im Ohr zurechtrückt oder sie einsetzt. Hier ist noch etwas Luft nach oben, wenngleich ich aber zufrieden damit bin, dass sämtliche Funktionen ausgeführt werden können.
Verbindung und Reichweite
Sowohl Reichweite als auch Verbindungsqualität sind sehr gut. Dank Bluetooth 5.2 ist dies aber auch keine Überraschung. Ich kann die Tribit MoveBuds H1 ca. 15 Meter vom Smartphone entfernen und dennoch gut Musik hören.
Features
App
Tribit hat für seine Earbuds und Kopfhörer nun eine App entwickelt, mit der man ein paar Dinge einstellen kann. Ein großer Nachteil ist, dass man für alle Funktionen einen Account bei Tribit benötigt. Das ist ein klarer Punktabzug, denn ich möchte nicht immer für alles mögliche einen Account anlegen müssen.
Ohne Account kann man immerhin zwischen 4 verschiedenen Bedienungsmodi auswählen, frei wählen, welche Funktion auf welchem Befehl liegt, kann man allerdings nicht. Gleiches gilt übrigens für den Equalizer. Man kann zwar aus verschiedenen voreingestellten EQ auswählen, einen eigenen kann man aber, zumindest ohne Account, nicht einstellen.
Ansonsten sieht man noch den aktuellen Akkustand der beiden Ohrhörer und man kann noch den Transparenzmodus ein- oder ausschalten. Zudem lässt sich die Firmware aktualisieren, was ebenfalls positiv ist.
Transparenzmodus
Der Transparenzmodus lässt sich in zwei Stufen steuern. Einem geringeren Modus und einem Enhanced Modus, wo die Außengeräusche noch einmal stärker an den Hörer weitergegeben werden. Man bemerkt, dass beide Modi Außengeräusche an den Hörer weitergeben und der Enhanced Modus tatsächlich noch einmal stärker ist. Ein starkes Grundrauschen kommt aber ebenfalls mit hinzu. Damit kann man aber im Falle von den meisten Wiedergaben leben.
Tragekomfort
Die Tribit MoveBuds H1 sind mit 10 Gramm relativ schwer und zudem auch ziemlich groß und dennoch ist der Tragekomfort nicht so schlecht, wie man vermuten würde. Für ganz kleine Ohren sind sie nicht geeignet, aber für mich ging es tatsächlich ganz gut. Ich konnte sie auch mindestens eine Stunde am Stück tragen, ohne dass ich Schmerzen bekommen habe. Dann jedoch empfiehlt sich eine Pause. Für den Sport sind sie selbstredend bestens geeignet. Sie halten gut im Ohr und rutschen nicht raus.
Sprachqualität
Ich hätte mir bei der Sprachqualität der Tribit MoveBuds H1 mehr erwartet. Geworben wird mit vier Mikrofonen und kristallklaren Anrufen dank CVC8.0 Technologie. Diese Technologie wird häufig in Kopfhörern verwendet, führt meiner persönlichen Meinung nach aber selten zum Erfolg. Die Stimme insgesamt ist sehr dumpf, wenngleich die Lautstärke ganz gut ist. Sobald allerdings Außengeräusche dazukommen, versucht die Technologie so extrem dagegen zu wirken, dass die eigene Stimme total untergeht und insgesamt einfach nur noch Brei übertragen wird.
Klang der Tribit MoveBuds H1
Bässe, Mitten und Höhen
Typisch für Sportkopfhörer sind meistens satte und ausgeprägte Bässe und auch hier ist das der Fall. Dennoch hätte ich mir hier mehr Präzision in den Tiefbässen gewünscht. Diese fehlt irgendwie. Gerade in niedrigen Lautstärken sind die Bässe zudem auch nicht mehr so wirklich präsent.
Die Details gehen den Tribit MoveBuds H1 in den Mitten leider etwas ab. Hier verschwimmt es gerade bei vielen Instrumenten häufig zu einem Einheitsbrei, der die Aufschlüsselung einzelner Instrumente kaum zulässt. Stimmen könnten für meinen persönlichen Geschmack noch etwas mehr Raum und Lautstärke bekommen.
Die Höhen sind sehr warm und es fehlt ihnen an Brillanz. Insgesamt hätte ich mir auch hier mehr Klarheit gewünscht.
Grundrauschen
Ein Grundrauschen ist nur minimal vorhanden im normalen Modus, weshalb sie hier auf jeden Fall für ASMR, Podcasts und Hörbücher geeignet sind. Sobald der Transparenzmodus dazu kommt wird das Grundrauschen lauter und ggfs. auch störend.
Welche Musikrichtung
Die Frage ist wie bei Sportkopfhörern meistens so, einfach zu beantworten. In der Regel kommen hier vor allem EDM Tracks bestens zur Geltung. Für alles andere sind sie nicht unbedingt zu empfehlen.
Surround Klang und 3D Sound
In der Breite ist der Surround Effekt gut angeordnet, vorne und hinten in den Seiten könnte er noch etwas präziser sein. Dennoch ein ganz gutes Ergebnis.
Fazit zum Klang
Vom Klang hätte ich mir insgesamt etwas mehr erwartet. Gerade verglichen mit anderen Modellen in der Preis- und Themenklasse lassen die Tribit MoveBuds H1 hier etwas federn. Da fehlt es dann an Präzision und an Feingefühl.
Überblick
Lieferumfang
Akkulaufzeit
Bedienung
Features
Tragekomfort
Sprachqualität
Klang
Fazit
Mit 3,67 Punkten sind die Tribit MoveBuds H1 im oberen Mittelfeld angesiedelt. Hauptkritikpunkte sind der wenig detaillierte Klang und die eher mäßige Sprachqualität. Schön ist aber die IPX8 Zertifizierung, mit der man theoretisch sogar Schwimmen gehen könnte, was eher selten auf dem Markt ist.