Es gibt Mal wieder was neues und außergewöhnliches auf dem Markt. Die Soundpeats Opera 05 eröffnen neue technische Möglichkeiten zum günstigen Preis. Zumindest, wenn man dem Marketing des Herstellers glauben darf. Interessant ist die neue Dual Balanced Armature Driver + Dynamic Driver Bauweise. Im Grunde sorgen damit insgesamt 3 Treiber für die klangliche Umsetzung des Ausgangsmaterials, was einer mehr ist als das, was es bisher so auf dem Markt gab. Und das alles zum Spottpreis von 99€. Kann das wirklich funktionieren? Ich habs probiert und Du bekommst das Ergebnis in diesem Review.
Der Kopfhörer wurde mir für diesen Test von Soundpeats zur Verfügung gestellt.
Lieferumfang
Der Lieferumfang der Soundpeats Opera 05 ist jetzt nichts besonderes, erwarte ich aber tatsächlich bei einem Gerät von knapp 99€ auch nicht, auch wenn natürlich die innovative Technik viel verspricht. Man bekommt zwei weitere Ohrstöpsel in S und L, ein USB-C Ladekabel und das Ladecase mit den Ohrhörern. Beides im Übrigen aus hochwertigen Materialien gefertigt und vom Design her sehr modern und spannend gestaltet.
Schade finde ich, dass die Verpackung insgesamt noch in eine Plastikfolie eingeschweißt ist und auch das Ladecase noch in einer Plastiktüte eingepackt ist. Ansonsten verzichtet Soundpeats auf Plastik in der Verpackung. Selbst die Ohrstöpsel, die viele Hersteller noch in Plastik einpacken, sind bei den Soundpeats in Pappe eingepackt.
Technische Daten
- In Ear
- Dual Balanced Armature Driver + 12mm Dynamic Driver
- 20 Hz - 40 kHz
- 7g pro Ohrhörer, 45g Ladecase
- USB-C Laden
- ANC
Akku
Soundpeats gibt bei den Soundpeats Opera 05 eine gesamte Akkulaufzeit von maximal 33 Stunden an und eine Wiedergabezeit von maximal 9 Stunden. Je nach verwendetem Bluetooth Codec und der Verwendung von ANC oder nicht kommt man dann auf mehr oder weniger Laufzeit. So sinkt die Laufzeit bei den Soundpeats Opera 05 laut Hersteller auf maximal 17 Stunden, wenn man den LDAC Codec nutzt und ANC dauerhaft nutzt.
Während des Soundpeats Opera 05 Tests kam ich durchschnittlich auf etwa 7 Stunden Wiedergabezeit und 25 Stunden Akkulaufzeit. Dabei wurde immer wieder zwischen ANC, Transparenzmodus und normalem Modus gewechselt, sowie verschiedene Endgeräte mit SBC, AAC und LDAC Bluetooth Codec genutzt. Ich finde, dass die Laufzeit für ein Gerät dieser Preisklasse mehr als ausreichend ist und der Akku damit gute Werte darstellt. Nur Wireless Charging wäre noch ganz schön gewesen.
Bedienung
Die Bedienung erfolgt, wie bei Soundpeats üblich, über Touchflächen auf den Seiten der Ohrhörer. Die Soundpeats Opera 05 nutzen dabei fast alle Funktionen, allerdings fehlt die Funktion zum Zurückspringen des Titels. Außerdem konnte ich bei Android, aus irgendeinem Grund, meinen Sprachassistenten nicht starten, während es bei iOS möglich war. Vielleicht bin ich hier aber auch meinen eigenen technischen Limits gescheitert, daher will ich das dem Ohrhörer nicht zur Last legen.
Obwohl es eine App gibt lässt sich die Steuerung nicht verändern. Einzig und allein lässt sich der einzelne Touchpunkt abschalten. Das aber würde bedeuten, man könnte die Lautstärke nicht mehr anpassen. Insgesamt stellt mich das also nicht 100% zufrieden, obwohl die Steuerung ansonsten gut funktioniert und zuverlässig läuft.
Verbindung und Reichweite
Die Verbindung ist während des Soundpeats Opera 05 Tests immer stabil gewesen und schnell hergestellt gewesen. Die Reichweite betrug im Idealfall knapp 14 Meter.
Features
ANC und Transparenzmodus
Die aktive Geräuschunterdrückung der Soundpeats Opera 05 ist leider nicht individuell mit der App anpassbar. Ansonsten aber leistet sie gute Arbeit. Hohe Frequenzen werden konsequent vermindert, tiefe Frequenzen gänzlich ausgeblendet. Auf jeden Fall bisher das beste Noise Cancelling in einem Soundpeats Ohrhörer und sicherlich auch in diesem Preisbereich insgesamt sehr gut. Bei Stimmen hat es noch leichte Probleme, ist aber meiner Meinung nach zu verschmerzen.
Der Pass Through Modus oder auch Transparenzmodus der Soundpeats Opera 05 ist ebenfalls auf einem guten Niveau, lässt sich aber ebenso nicht individuell anpassen. Damit ist er für mich hier und da noch etwas schwach und könnte durchaus mehr durchlassen. Gut finde ich, dass weder beim Transparenzmodus noch beim ANC ein extremes Grundrauschen hinzukommt. Es gibt zwar ein ganz leichtes, das ist aber bei weitem nicht störend und eher für diesen Preisbereich überraschend niedrig.
App
Die App bleibt bei Soundpeats weiterhin verbesserungswürdig. Auf dem iPhone kann ich mich nach wie vor nicht anmelden (vergleiche Soundpeats Air 3 Deluxe HS Test), bei Android läuft es zwar, allerdings bleiben die Einstellungsmöglichkeiten sparsam. Ich kann einen Equalizer einstellen und die One-Touch Funktion abstellen. Außerdem lässt sich die Firmware aktualisieren. Man kann den ANC Modus oder Transparenzmodus zwar ein- oder ausschalten, aber nicht individualisieren. Insgesamt also fehlt noch einiges an Funktionen, was man von anderen Herstellern gewöhnt ist.
Tragekomfort
Trotz ihres beachtlichen Gewichts und der Größe sind die Soundpeats Opera 05 durchaus komfortabel. Das liegt zum einen an den meist hochwertigen Materialien, aber auch an dem gut gewählten Schwerpunkt. Für ganz kleine Ohren sind sie allerdings nicht geeignet und auch für mich mit relativ kleinen Ohren ist der Komfort nach ner guten Stunde spätestens dann nicht mehr so angenehm.
Sport kann man mit den Soundpeats Opera 05 sicherlich auch treiben, sofern man die richtigen Silikon Ohrstöpsel für sich gefunden hat und die eigenen Ohren relativ groß sind. Bei mir mit kleinen Ohren waren sie nicht fest genug im Ohr und haben sich daher beim Sport zu viel bewegt.
Sprachqualität
Die Mikrofone der Soundpeats Opera 05 neigen leicht zur Verzerrung. Das bedeutet zwar, dass man nicht so laut sprechen muss, um gut gehört zu werden, bedeutet aber auch, dass die Sprachqualität teilweise leidet und nicht mehr ganz so klar ist, wie gewünscht, weil man eben schon bei normaler Sprachlautstärke teilweise verzerrt. Außengeräusche werden leider nicht gut ausgeblendet, sodass man bei lauter Umgebung nicht ganz so gut telefonieren kann.
Klang
Bässe, Mitten und Höhen
Bei den Soundpeats Opera 05 macht sich das Dreifach Treiber System vor allem beim Bass bemerkbar. Hier bekommt man einen tiefen, durchdringenden und präzisen Bass geliefert, den es so (erst recht in dieser Preisklasse) selten bis gar nicht gibt. Das ganze ist bis in den Tiefbassbereich präzise ohne jemals zu dröhnen.
Bei den Mitten hätte ich mir hier und da noch ein paar mehr Details gewünscht, gerade wenn die Erwartungen bei den Soundpeats Opera 05 in den Bässen und mit LDAC und Co. so hoch geschnürt werden. Mich sollte man hier aber nicht falsch verstehen, denn die Mitten sind meistens recht detailliert, liefern zu jeder Zeit ab, ohne Brei zu produzieren und auch die Stimmen bekommen Spielraum. Aber manchmal hätte ich mir das ein oder andere Zupfen der Gitarre mehr gewünscht.
Die Höhen konnte mich bei den Soundpeats Opera 05 im Grunde voll überzeugen. Sie sind Klar, haben eine hohe Brillanz, sind aber nicht zu scharf, wie es bei anderen Herstellern oft der Fall ist. So müssen meiner Meinung nach Höhen klingen.
Grundrauschen
Gibt es im Grunde nicht, außer beim Transparenzmodus und auch da nur sehr leise. Insgesamt sehr überraschend, gerade beim ANC Modus hätte ich da mit mehr gerechnet. Für ASMR, Podcasts und Hörbücher eigentlich in jedem Modus geeignet.
Welche Musikrichtung
Ich habe im Grunde sämtliche Musikrichtungen mit den Soundpeats Opera 05 gehört und geliebt. Dank des tiefen druckvollen Basses kommen EDM und Hip Hop Produktionen voll auf ihre Kosten, während sowohl Soul als auch klassische Kompositionen dank der feinen Höhen sehr gut funktionieren. Lediglich bei feinen Rock Kompositionen, wo man jede einzelne Gitarre detailliert wahrnehmen will, muss man mit Abstrichen rechnen.
Surround Klang und 3D Sound
Das ist der einzige Punkt, der mir nicht ganz so gut gefällt. Das hat vor allem damit zu tun, dass im vorderen Bereich der Surround Effekt nicht ganz so präzise ist und die vorne links und vorne rechts zu sehr mittig liegt. Aber auch hier, Meckern auf sehr hohem Niveau.
LDAC
Da die Soundpeats Opera 05 auch LDAC fähig sind, habe ich für diese Kopfhörer hier noch eine kleine neue Kategorie geschaffen, um das ganze aufzuschlüsseln. In der Regel hört der normale User über SBC, AAC oder aptX. Nur wenige Endgeräte verfügen über LDAC, weshalb das noch nicht so verbreitet ist. Wenn man LDAC nutzen kann, dann sollte man das tun, denn man merkt durchaus bei einigen Produktionen noch einige Unterschiede, vor allem in den Details, wenn man das entsprechende Ausgangsmaterial hat. Alles was zuvor beschrieben wurde, bezog sich auf den SBC Modus, der damit ebenfalls schon richtig stark ist.
Fazit zum Klang
Top und Klasse! Für diesen Preis ein Dual Balanced Armature Treiber mit einem dynamischen Treiber zu kombinieren und das noch gut abzustimmen ist nicht so einfach und hier sehr gut gelungen. Gibt es Abstriche? Ja, kleine, die aber selbst beim doppelten Preis nur zu einem minimalen Punktverlust führen würden. In diesem Preisbereich wird dafür nichts abgezogen.
Überblick
Lieferumfang
Akkulaufzeit
Bedienung
Features
Tragekomfort
Sprachqualität
Klang
Fazit
Die Soundpeats Opera 05 sind bereits jetzt ein toller Kopfhörer, bewertet mit tollen 4,2 Sternen. Und noch ist es ein Kickstarter Vor-Serienmodell. Bis zum Amazon Release könnte also vielleicht sogar noch was verbessert werden. Aber selbst wenn alles so bleibt, sind sie für 99€ eine echte Empfehlung!
Hier kannst Du den Kopfhörer kaufen:
Derzeit nur über Kickstarter zu bekommen. Geht bald in Serienproduktion.