Shure hat mir für die letzten Wochen ihren Over-Ear Kopfhörer, die Shure AONIC 50 für den Alltags-Test bereitgestellt. Ich habe mir den Premium Over-Ear Kopfhörer einmal genau angesehen und mir sind einige Dinge aufgefallen, die mir besonders gut gefallen. Andere wiederum haben mich etwas geärgert. Ob sich der Kauf der knapp 300€ teuren Kopfhörer für dich lohnt, erfährst Du in diesem Beitrag.
Dieser Kopfhörer wurde mir kostenlos von Shure zum Testen zur Verfügung gestellt. Der Testbericht wird dadurch nicht beeinflusst. Mehr zu meiner Art Testberichte durchzuführen erfährst Du hier.
Lieferumfang
Die Verpackung der Shure AONIC 50 ist sehr groß und wie man es von Shure kennt wieder rund. Das zumindest macht die Verpackung einzigartig. Gleichzeitig empfinde ich allerdings das mitgelieferte Case, was die gesamte Verpackung ausfüllt, als etwas zu groß. Zum Transport benötigt man schon eine größere Tasche oder einen Rucksack. Das mitgelieferte USB-C Kabel und das 3,5mm Aux Kabel sind in Plastiktüten eingepackt, was meiner Meinung nach unnötig ist und nicht besonders nachhaltig. Daneben erhält der Käufer der Shure AONIC 50 noch ein bisschen Lektüre in Form einer Bedienungsanleitung.
Technische Daten
- Over-Ear
- 50mm Treiber
- k.A.
- 320g Ladecase
- USB-C Laden
- ANC
Akku
Die Akkulaufzeit der Shure AONIC 50 beträgt 20 Stunden. Damit reiht sich der Over-Ear Kopfhörer der Premium Klasse eher im unteren Bereich ein. Viele Hersteller haben Ihre Over-Ear Kopfhörer bereits mit einem deutlich größeren Akku und damit einer längeren Laufzeit ausstatten können. Ich empfand die Ladezeit darüber hinaus im Test auch recht lang. Bis die LED erloschen ist (Das Zeichen, dass die Kopfhörer vollständig geladen sind) hat es im Test teilweise bis zu 5 Stunden gedauert. Insgesamt bin ich daher mit dem Akku nicht besonders zufrieden.
Bedienung
Die Bedienung erfolgt über Druck- und Schieberegler an der rechten Ohrmuschel. Hiermit lassen sich alle notwendigen Funktion durchführen. Mit der Mitteltaste kann man die Wiedergabe (Start, Stopp, Vorwärts, Rückwärts) und den Sprachassistenten steuern, mit + und – die Lautstärke und mit dem Schieberegler ANC bzw. Ambient Modus. Ich empfinde die Anordnung der Drucktasten allerdings als gewöhnungsbedürftig. So habe ich viel zu häufig die falsche Aktion durchgeführt, da ich hier nicht den richtigen Knopf erwischt habe.
Verbindung und Reichweite
Die Verbindung erfolgt mit dem zuletzt verbundenen Gerät automatisch. Ansonsten muss man den Kopfhörer in den Koppelungs-Modus versetzen, wenn man ein anderes Gerät anschließen möchte. Das allerdings funktioniert recht simpel. Die Reichweite endet bei knapp 10 Metern, was ich als ausreichend empfinde.
Features
ANC und Transparenzmodus
Das ANC offenbart vor allem Stärken in den unteren Frequenzbereichen. Hier werden Geräusche im Maximalen Modus fast vollständig ausgeblendet, was mir gut gefällt. Nicht so gut gefällt mir allerdings bei den Shure AONIC 50, dass die oberen Frequenzen wie Stimmen doch noch leicht zu hören sind. Genauso verhält es sich mit dem Rascheln der Computer-Tastatur, die deutlich zu hören bleibt.
Der Transparenzmodus der Shure AONIC 50 lässt sich in mehreren Stufen anpassen, was ich sehr gut finde. Hier kann man die für sich persönlich beste Stufe einstellen. Allerdings stellt sich dann ein merkliches Grundrauschen ein, was bei leisen Tönen auffällig ist.
Tragekomfort
Die Shure AONIC 50 sind sowohl am Bügel als auch an den Ohrmuscheln weich gepolstert. Das Polster besteht aus einer Art Memory Foam und passt sich der Kopfform gut an. Der Schwerpunkt ist gut gewählt, weshalb die AONIC 50 durchaus 2-3 Stunden getragen werden können und auch bei Bewegung nicht sofort vom Kopf rutschen. Dennoch empfehle ich sie nicht für den Sport, da sie dafür einfach zu schwer sind. Eine leichte Feuchtigkeit an den Polstern setzt nach ca. einer Stunde bei mir ein, was völlig okay ist.
Sprachqualität
Die Sprachqualität der Shure AONIC 50 kann durchaus überzeugen. Meine Gesprächspartner waren für mich immer gut zu verstehen und auch sie haben bei mir nicht geklagt. Die Stimme ist voluminös und laut genug und kommt auch gegen die meisten Außengeräusche gut an. Lediglich sehr laute Umgebungen bereiten den Shure AONIC 50 leichte Probleme, allerdings ist das doch meist zu verschmerzen.
Klang
Bass, Mitten und Höhen
Beim Bass der Shure AONIC 50 hätte ich mir vor allem im Tiefbass-Bereich mehr Druck und Fülle gewünscht. Insgesamt sind die Bässe sehr zurückhaltend und etwas schwach auf der Brust. Hier muss man stark mit dem Equalizer arbeiten. Dann wird der Druck etwas stärker, die Tiefbässe fehlen mir teilweise aber immer noch.
Die Mitten sind sehr warm, was mir persönlich gut gefällt. Sie haben eine gute Breite, die Stimmen sind hervorragend hervorgehoben und auch Details muss sich der Hörer nicht entgehen lassen. Auch die Präzision stimmt hier, genauso wie die Fülle.
Die Höhen sind ebenfalls recht warm, klingen aber weniger füllig als die Mitten und für mich etwas differenzierter, was ich persönlich als gut empfinde, da die Höhen sonst zu sehr zu einem Brei verkommen würden.
Grundrauschen
Ein Grundrauschen ist sowohl im normalen Modus als auch mit aktiviertem ANC nicht vorhanden. Erst mit dem Einschalten vom Transparenzmodus kommt ein Grundrauschen hinzu. Dann würde ich keine ASMR, Podcasts oder Hörbücher mehr hören, im normalen Modus und im ANC Modus ist das hingegen gut zu machen.
Welche Musikrichtung passt am besten?
Grundsätzlich würde ich hier vor allem Rock, Soul und Klassik bevorzugen, wobei man hier keinen audiophilen Klang erwarten darf. Alles was einen tiefen und satten Bass benötigt, wie EDM oder Hip-Hop hat sich in meiner Gunst nicht durchsetzen können.
3D- Klang und Surround Effekt
Der 3D- Effekt ist gut und kann bei Filmen überzeugen.
Fazit zum Klang
Ich hätte mir etwas mehr erwartet bei den Shure AONIC 50. Gerade im Bass-Bereich fehlt mir doch deutlich die Tiefe und somit eine solide Basis. Alles andere klingt gut und sauber, so wie man es von Shure gewohnt ist.
Überblick
Lieferumfang
Akkulaufzeit
Bedienung
Features
Tragekomfort
Sprachqualität
Klang
Fazit
Mit dem Shure AONIC 50 erhält man einen hochwertig verarbeiteten und gut klingenden Kopfhörer, der allerdings nicht ganz günstig ist. Und das ist mein Haupt-Kritikpunkt, denn für den Preis wünsche ich mir ein perfektes Ergebnis, was der Shure AONIC 50 insgesamt nicht abliefert. In allen Punkten liefert man befriedigend oder gut ab, aber zur absoluten Premium-Klasse fehlt meiner Meinung nach ein Stück. (3,9 Sterne)