Das Top Modell von Nothing sind die Ear, True Wireless In Ear Kopfhörer für knapp 149€, die in Sachen Funktionsumfang keine Wünsche übrig lassen. Ob sie dann aber auch im Test überzeugen, erfährst Du in diesem Bericht.
Die Kopfhörer wurden mir von Nothing für diesen Test zur Verfügung gestellt.
Technische Daten
- In Ear
- 11mm Treiber
- 20 Hz - 20 kHz
- 4,62g pro Ohrhörer, 51,9g Ladecase
- USB-C Laden + Wireless Charging
- Adaptive ANC
Verpackung, Verarbeitung und Nachhaltigkeit
Die Verpackung ist genauso nachhaltig gestaltet, wie es heutzutage sein sollte. Kein Plastik, sondern alles in Papier oder Pappe verpackt. Die Verpackung selbst ist kompakt und sämtliches Zubehör findet sinnvoll seinen Platz.
Mitgeliefert wird neben 2 zusätzlichen Ohrstöpseln in S und L ein USB-C Ladekabel und ein Quick Start Guide. Mir persönlich sind das aber zu wenig Ohrstöpsel, ich wünschte noch eine Zwischengröße wie XS oder XL.
Die Verarbeitung ist 1A, hier gibt es nichts zu meckern. Das Design ist einzigartig und gefällt mir. Es orientiert sich zwar von der allgemeinen Designsprache an den vielen anderen True Wireless Ohrhörern auf dem Markt, die Nothing Ear überzeugen hier aber mit einem transparenten Design sowohl von Case als auch Ohrhörern, sodass man ein wenig was zu gucken hat.
Akku der Nothing Ear
Die Nothing Ear geben eine gesamte Akkulaufzeit von 41 Stunden an, wobei die Ohrhörer ca. 8,5 Stunden durchhalten sollen. Das jedoch nur unter der Maßgabe, dass man das ANC ausgeschaltet hat. Nimmt man dieses hinzu gibt Nothing die Laufzeit bei den Ear mit 5,2 Stunden Wiedergabezeit und 24 Stunden Akkulaufzeit an.
Im Test, der natürlich diverse Szenarien durchspielt, komme ich durchschnittlich auf ca. 7 Stunden Wiedergabezeit und ca. 35 Stunden Akkulaufzeit. Das ist für dieses Preissegment genau so, wie ich es mir wünsche. Auch eine Schnellladefunktion und Wireless Charging haben die Nothing Ear an Board, sodass auch hier alle Punkte erfüllt sind.
Bedienung
Die Bedienung erfolgt bei den Nothing Ear über drucksensitive Tasten auf den kleinen Stäbchen der Ohrhörer. Insgesamt kann man 10 verschiedene (5 pro Seite) Funktionen durchführen. Dies teilt sich auf auf 1x Drücken, 2x Drücken, 3x Drücken, Gedrückt halten und 2x Drücken + Halten. Die letzten vier kann man mehr oder weniger individuell anpassen mit den Funktionen Track vorwärts und rückwärts, Lautstärke erhöhen und verringern, Sprachassistenten aktivieren und ANC aktivieren. Musik starten und stoppen ist reserviert für das einmalige Drücken.
Generell muss ich sagen, dass der Druckpunkt irgendwie nicht so richtig intuitiv zu erreichen ist und ich immer etwas suchen musste. Man gewöhnt sich mit der Zeit dran, ist aber anfangs dann doch etwas nervig. Grundsätzlich finde ich es aber insgesamt gut, dass ich wirklich alle Funktionen ausführen kann und für nichts mehr das Smartphone zur Hand nehmen muss.
Verbindung und Reichweite
Die Reichweite beträgt ca. 15 Meter und es gibt eine Dual Verbindung, sodass ich zwei Smartphones gleichzeitig verbinden kann. Dies funktioniert ebenfalls sehr reibungslos.
Features
ANC und Transparenzmodus
Die Nothing Ear verfügen über einen Transparenzmodus und über einen Adaptiven ANC Modus.
Der Transparenzmodus könnte für mich noch etwas stärker ausfallen. Leider kann man diesen auch nicht individuell einstellen.
Der ANC Modus hingegen funktioniert vor allem in niedrigen Frequenzen sehr gut, in hohen Frequenzen wird mir aber noch zu viel durchgelassen. Hier kann ich vieles noch sehr gut verstehen und mitbekommen und auch Stimmen werden nicht stark genug ausgeblendet. Hier besteht definitiv noch Nachholbedarf.
App
Die App für die Nothing Ear ist sehr gut aufgebaut. Sie ist nicht nur intuitiv vom Bedienkonzept her sondern auch sehr innovativ im Design. Mir gefällt der Aufbau sehr gut.
Schön ist die Funktion eines personalisierten Equalizers bei den Nothing Ear. So wird das Ohr gemessen und ein an die persönlichen Frequenzen angepasster Equalizer erstellt. Zudem hat Nothing auch auf Kritik reagiert und einen mehrstufigen Equalizer mit einem Update mitgeliefert.
Tragekomfort
Der Tragekomfort ist bei den Nothing Ear vollkommen in Ordnung. Man kann sie über längere Zeit problemlos tragen. Ich persönlich hätte mir allerdings noch weitere Ohrstöpsel gewünscht, um die perfekte Passform für mich zu finden, denn M ist zu groß und S zu klein. Daher rutschen sie bei mir auch recht stark beim Sport, sodass sie dafür für mich nicht geeignet sind.
Sprachqualität
Die Sprachqualität ist weiterhin verbesserungswürdig. Dies war bereits bei den Nothing Ear (a) der Fall und ist auch hier nichts anderes. Sobald Außengeräusche hinzukommen, versucht die Software diese zu stark auszublenden und lässt daher die Stimme selbst nicht mehr korrekt durch. Diese ist dann zu leise und abgehakt.
Klang
Bässe, Mitten und Höhen
Beim Klang merkt man, dass die Nothing Ear, im vergleich zur (a) Version auf Keramiktreiber setzt. Diese sind im Bereich der Bässe präziser und bilden auch die tieferen Bässe deutlicher ab.
Die Mitten können mit Details und Präzision überzeugen und Stimmen bekommen genug Raum zur Entfaltung und klingen dabei jederzeit natürlich.
Die Höhen könnten hier und da noch etwas klarer sein, sind aber insgesamt dennoch überzeugend und fügen sich gut in das Gesamtbild ein. Brillanz ist genug da für diese Preisklasse.
Grundrauschen
Ein Grundrauschen ist eigentlich nur im Transparenzmodus zu vernehmen und hier auch nicht störend. Insgesamt also sehr gut für ASMR, Podcasts und Hörbücher geeignet.
Welche Musikrichtung
Ich bevorzuge bei den Nothing Ear die moderne Pop und Hip-Hop Musik, allerdings gefällt mir auch Hip-Hop der 90er sehr gut. Auch Disco Hits der 70er machen viel Spaß.
Generell würde ich keine Musikrichtung gänzlich ausschließen, da man dank des Equalizers auch noch viel anpassen kann an seine Wünsche.
Surround Klang und 3D Sound
Auch in Sachen Surround Klang überzeugen die Nothing Ear auf voller Linie und können in allen Richtungen präzise und detailliert Klänge abbilden.
Fazit zum Klang
Der Klang überzeugt in voller Güte und lässt mich kaum zweifeln, dass ich hier ein sehr hochwertiges Produkt in der Hand halte. Kleine Nuancen fehlen vielleicht zur absoluten Top Punktzahl, aber das kann man verkraften.
Überblick
Lieferumfang
Akkulaufzeit
Bedienung
Features
Tragekomfort
Sprachqualität
Klang
Fazit
Insgesamt haben die Nothing Ear hier und da zwar kleine Schwächen, gefallen mir aber sonst sehr gut. Ich persönlich kann mit den Schwächen bei der Sprachqualität und dem ANC im Alltag recht gut leben, für manche könnten das aber KO Kriterien sein. Dennoch würde ich sie alles in allem empfehlen, vor allem wenn sie im Angebot für knapp 120€ zu haben sind.