Heute habe ich die neuen Nothing Ear (a) im Test für euch. Das günstigere Modell der beiden neuen True Wireless Kopfhörer von Nothing hat einige interessante Funktionen an Board, unter anderem eine ChatGPT-Integration. Für knapp 99€ bekommt man darüber hinaus aber auch sonst alles was man braucht. ANC, App und 11mm Treiber. Ob das alles so gut ist, wie es auf den ersten Blick klingt, erfährst Du in diesem Testbericht.
Die Kopfhörer wurden mir von Nothing für diesen Test zur Verfügung gestellt.
Technische Daten
- In Ear
- 11mm Treiber
- 20 Hz - 20 kHz
- 4,8g pro Ohrhörer, 39,6g Ladecase
- USB-C Laden + Wireless Charging
- ANC
Verpackung, Verarbeitung und Nachhaltigkeit
Die Verpackung der Nothing Ear (a) ist komplett nachhaltig gestaltet. Sie besteht aus Pappe und Papier und beinhaltet keine Plastiktüten oder ähnliches. Das Case selbst ist in einem Schutz aus Papier verpackt.
Mit im Lieferumfang enthalten sind neben dem Case und den Ohrhörern (die bereits mit Ohrstöpseln aus Silikon in der Größe M) ausgestattet sind noch Ohrstöpsel in S und L sowie ein USB-C (beidseitig) Ladekabel und ein kleiner Quick Start Guide.
An sich ist damit nicht viel auszusetzen, wobei ich mir noch eine weitere Größen (XS) bei den Ohrstöpseln gewünscht hätte, denn so richtig passen bei mir keine der mitgelieferten Ohrstöpsel perfekt.
Akku
Die Nothing Ear (a) besitzen eine maximale Akkulaufzeit von ca. 42,5 Stunden und eine maximale Wiedergabezeit von 9,5 Stunden laut Herstellerangaben. Schön finde ich, dass man auf der Webseite sehr transparent mit der Laufzeit umgeht und genau aufschlüsselt, wie sich diese verändert, wenn man bspw. die Funktion ANC nutzt. Dann nämlich hat man nur noch maximal 5,5 Stunden Wiedergabezeit (bei dauerhafter ANC Nutzung).
Im normalen Alltag bei der Nutzung verschiedenster Funktionen, mal mit eingeschaltetem ANC und mal mit ausgeschaltetem ANC kann man sich auf so gute 6-7 Stunden Akkulaufzeit einstellen, was komplett in Ordnung für diesen Preisbereich ist. Wenn man das Ladecase und die Ohrhörer darin schnell aufladen möchte, erreicht man in 10 Minuten ganze 10 Stunden Akkulaufzeit, wobei natürlich die Wiedergabezeit bei den Ohrhörern entsprechend kürzer ist. Dennoch ein gutes Ergebnis.
Bedienung
Die Bedienung erfolgt über haptische Knöpfe an den jeweiligen Stilen der Ohrhörer. Damit kann man insgesamt 4 Funktionen pro Seite ausführen (1x Drücken, 2x Drücken 3x Drücken und 2x Drücken und halten).
Standardmäßig kann man erstmal nicht alles, was man benötigt, bedienen. Die Lautstärke fehlt. Dank der App ist das aber kein Problem, hier kann man nämlich die Bedienung beinahe vollständig individuell einstellen. Lediglich 1x Drücken ist fest belegt mit Start und Stopp der Musik. Ansonsten kann man alles individualisieren und somit auch die Lautstärke einstellen sowie Titel vor oder zurückspringen.
Etwas schwierig fand ich hingegen während der Nutzung der Nothing Ear (a) die Druckpunkte zu finden. Hier habe ich einige Zeit benötigt, um mich an die Position und die Stärke des Drucks zu gewöhnen.
Verbindung und Reichweite
Die Verbindung ist mit zwei Geräten gleichzeitig möglich und schnell hergestellt. Verbunden ist man immer mit dem zuletzt verbundenen Endgerät. Die Reichweite beträgt im Optimalfall 10-12 Metern inkl. Wände dazwischen.
Features
ANC und Transparenzmodus
Man hört zwar eine deutliche Minderung der Umgebungsgeräusche, dennoch sind diese in den meisten Fällen noch wahrzunehmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das ANC im Adaptiven oder hohen Modus eingestellt ist. Insgesamt hätte ich mir hier auf jeden Fall mehr Unterdrückung gewünscht, die ist dann doch eher mäßig.
Der Transparenzmodus geht mit einem deutlichen Grundrauschen einher, kann mich aber ansonsten überzeugen, da die Audiowiedergabe nicht verfälscht wird, Außengeräusche aber wahrnehmbar sind. Insgesamt ist das Ergebnis aus ANC und Transparenzmodus bei den Nothing Ear (a) aber eher durchwachsen.
App
Die App für die Nothing Ear (a) ist sehr gut aufgebaut. Sie ist nicht nur intuitiv vom Bedienkonzept her sondern auch sehr innovativ im Design. Mir gefällt der Aufbau sehr gut.
Der Equalizer ist allerdings nur in 3 Bändern einstellbar, was ich persönlich als etwas wenig empfinde.
ChatGPT Integration
Diese Funktion ist leider Nothing Phones vorbehalten, somit konnte ich diese Funktion nicht testen.
Tragekomfort
Leider gibt es, wie oben bereits angesprochen, nur 3 Silikon Ohrstöpsel. Keiner der mitgelieferten hat bei mir wirklich gut gepasst, sodass gerade bei Bewegung die Nothing Ear (a) viel gerutscht sind. Wenn das nicht der Fall ist, sind die Ohrstöpsel aber gemütlich und die Ohrhörer insgesamt nicht störend im Ohr. Somit kann man sie, wenn man nicht gerade Sport machen möchte, im Alltag sehr gut tragen mit kleinen Ohren, wie bei mir.
Sprachqualität
Die Sprachqualität ist leider der negative Knackpunkt der Nothing Ear (a). Die Stimme ist nicht nur recht leise sondern auch sehr verrauscht. Hier kommt kaum was beim Gegenüber an, gerade dann wenn man sich in lauteren Umgebungen befindet und die Nothing Ear (a) anfangen diese Geräusche versuchen runter zu regeln, was im Endeffekt dazu führt, dass die Stimme immer wieder verschluckt wird. Insgesamt ist es eigentlich nur in ruhigen Umgebungen möglich mal ein kurzes Gespräch zu führen. Für Vieltelefonierer kann man es aber eher vergessen.
Klang
Bässe, Mitten und Höhen
Die Bässe sind insgesamt recht zurückhaltend abgestimmt und bekommen erst mit dem Bass Enhance Modus oder dem Bass Boost Equalizer den entsprechenden Druck und eine gute Lautstärke. Vorher sind sie mir zu schwach auf der Brust. Wenn sie entsprechend eingestellt sind können sie aber auch relativ gut Tiefbässe abbilden.
Die Mitten bilden nicht nur Stimmen präsent ab und geben diesen Raum zur Entfaltung, sondern sind auch bei den Instrumenten detailreich und präzise. Das gilt auch für die meisten aufwändigeren Produktionen.
Die Höhen sind relativ leise abgestimmt und könnten hier und da einen Boost gebrauchen. Insgesamt haben sie einen weichen warmen Klang, sind aber dennoch klar und nicht dumpf.
Grundrauschen
Ein Grundrauschen ist nur ganz niedrig wahrzunehmen und nicht wirklich störend. Beim Transparenzmodus ist es höher und könnte dann wenn man drauf achtet als unangenehm auftreten.
Welche Musikrichtung
Ich würde hier vor allem für aktuelle Charts und Pop Songs plädieren. Trotz LDAC und Hi Res Zertifizierung sind sie keine audiophilen Kopfhörer und können aufwändige und komplexe, sowie feine Musikstücke eher nicht so abbilden, wie man sich das wünschen würde. Erwarte ich aber bei dem Preis auch nicht.
Surround Klang und 3D Sound
Der Sourround Klang der Nothing Ear (a) kann überzeugen und ist in jedem Bereich präzise und gut ausgeprägt.
Fazit zum Klang
Der Klang ist ordentlich. Sicherlich nicht perfekt und es gab auch schon den ein oder anderen Kopfhörer in diesem Preisbereich, der besser geklungen hat, dennoch gibt es hier bei den Nothing Ear (a) nicht viel zu meckern.
Überblick
Lieferumfang
Akkulaufzeit
Bedienung
Features
Tragekomfort
Sprachqualität
Klang
Fazit
Insgesamt können die Nothing Ear (a) einen guten Eindruck hinterlassen. Viele kluge und optisch ansprechende Eindrücke habe ich im Test gesammelt. Für den Alltag absolut brauchbar, wenn man nicht gerade viel telefoniert.