Nach einigen Kopfhörern im High-End Bereich folgt heute Mal wieder ein Testbericht aus dem Einsteiger-Bereich. Hier konnte ich die Hama LiberoBuds testen, ein Bluetooth Sportkopfhörer für gerade einmal 40€. Mit Innenohrbügel für besten Halt bei viel Bewegung möchte der True Wireless Kopfhörer sportbegeisterte Kunden begeistern. Ob es im Alltagstest für ein gutes Ergebnis gereicht hat, erfährst Du in diesem Testbericht.
Diese Kopfhörer wurden mir kostenlos von Hama zum Testen zur Verfügung gestellt. Der Testbericht wird dadurch nicht beeinflusst. Mehr zu meiner Art Testberichte durchzuführen erfährst Du hier.
Lieferumfang
Die Hama LiberoBuds werden in einer schlichten weiß-roten Verpackung mit Sichtfenster geliefert. In der Verpackung findet man eine Plastikhalterung für die Kopfhörer und das Ladecase. Daneben sind in Plastiktüten eingepackt zwei Ohrstöpsel in den Größen S und L, sowie die Bedienungsanleitung, ein Micro-USB-Ladekabel und eine Trageschlaufe für das Ladecase.
Zunächst zu den positiven Eigenschaften des Lieferumfangs. Ich finde ganz cool, dass hier eine Trageschlaufe dazugegeben wird. Das macht gerade beim Sport durchaus Sinn, so kann man das Ladecase in der Theorie beim Sport festhalten.
Ansonsten finde ich allerdings kaum weitere positive Merkmale beim Lieferumfang der Hama LiberoBuds. Alles ist in Plastik eingepackt und es sind nur zwei zusätzliche Silikon-Ohrstöpsel mitgeliefert. Auch das Micro-USB-Ladekabel überzeugt mich nicht. So bleibt ein eher schwacher erster Eindruck. Die Menge an Lieferumfang wäre für den Einstiegsbereich angemessen, aber das viele Plastik muss auch hier nicht sein.
Technische Daten
- In Ear
- ?
- 20 Hz - 20 kHz
- 5g pro Ohrhörer, 50g-Ladekoffer
- 380mAh Lithium Polymer, Micro-USB-Kabel
- Nein
Akku
Die Wiedergabezeit der Hama LiberoBuds beträgt laut Hersteller 4 – 5 Stunden, die gesamte Akkulaufzeit zwischen 12 und 14 Stunden. Die Ladebox wird über ein Micro-USB-Kabel aufgeladen und braucht für eine vollständige Ladung ca. 2 Stunden. Die Ohrhörer selbst sind in ca. einer Stunde vollständig geladen. Das Ladecase verfügt über keine Schnellladefunktion und es kann nicht kabellos aufgeladen werden.
Während des Hama LiberoBuds Test belief sich die durchschnittliche Wiedergabezeit auf 4 Stunden 41 Minuten und die Akkulaufzeit auf 12 Stunden und 53 Minuten. Somit entsprichen die Werte ungefähr den Herstellerangaben, was positiv hervorzuheben ist. Dass weder eine Schnellladefunktion, noch Wireless Charging an Board sind ist bei diesem Preis nicht anders zu erwarten und führt zu keinem Punktabzug.
Trotzdem hätte ich es, auch hier im Einsteiger-Bereich, schön gefunden, wenn bereits auf USB-C gesetzt würde. Darüber hinaus ist die gesamte Akkulaufzeit im Vergleich zu anderen Kopfhörern dieser Klasse noch leicht ausbaufähig. Trotzdem kein schlechtes Ergebnis.
Bedienung
Die Steuerung der Hama LiberoBuds erfolgt über Druckknöpfe auf den Ohrhörern. Da die Kopfhörer für den Sport konzipiert wurden, ist die Bedienung über Druckknöpfe nachvollziehbar. Über die Druckknöpfe lassen sich beinahe sämtliche Funktionen, die man braucht durchführen. Man kann Anrufe steuern (Annehmen, Ablehnen, Auflegen und Wahlwiederholung), den Sprachassistenten steuern und die Audio-Wiedergabe steuern (Vorheriger Titel, nächster Titel, Start/Stopp). Eine Funktion zur Änderung der Lautstärke gibt es nicht, die Bedienungsanleitung gibt aber Tipps, wie man die Lautstärke über den Sprachassistenten steuern kann.
Insgesamt bin ich mit dem Funktionsumfang der Tasten sehr zufrieden und auch über die Art der Bedienung, die intuitiv funktioniert. Beispielsweise 2 Mal drücken, um zum nächsten Titel zu springen. Die Druckknöpfe sind meiner Meinung nach etwas zu schwergänig, weshalb man sich hier die Ohrhörer deutlich stärker in den Gehörgang drückt. Dies ist bei Druckknöpfen immer der Fall, wäre aber bei leichtgängigeren Druckknöpfen nicht so stark ausgeprägt. Dennoch auch hier kein schlechtes Ergebnis.
Übrigens sind die Kopfhörer mit allen gängigen Geräten kompatibel und können auch mit Windows Geräten genutzt werden, sodass eine Nutzung im Home Office möglich ist. Die Verbindung erfolgte meist automatisch, allerdings gab es teilweise Probleme, dass sich nur ein Ohrhörer verbindete und man den anderen noch einmal an- und ausschalten musste.
Tragekomfort
Die Hama LiberoBuds werden mit insgesamt drei verschiedenen Größen Silikon-Ohrstöpsel geliefert – S, M und L. Ich habe mich, wie immer, für die Größe S entschieden, die sich auch als richtige Größe herausstellte. Das Silikon fühlt sich überraschend gut an und ist hochwertiger, als man bei einem Preis von knapp 40€ erwarten dürfte. Zusätzlichen Halt sollen die Earhooks, also Innenohrbügel, bieten, die allerdings nur in einer Größe verfügbar sind.
Hier muss ich dann leider auch am, für mich, größten Problem der LiberoBuds ansetzen. Durch die Innenohrbügel sitzen sie zwar super fest im Ohr und halten sämtliche, teils heftige, Bewegungen ohne Probleme durch, allerdings sind die Innenohrbügel für mich, mit kleinen Ohren, zu groß und somit sehr unangenhem. Das führt dazu, dass ich die Hama True Wireless Kopfhörer leider nur wenige Minuten tragen kann, bevor ich Schmerzen bekomme. So ist für mich eine ausgiebige Sporteinheit nicht möglich.
Ob die eigenwillige dreieckige Bauform hier auch eine Rolle spielt mag ich dabei nicht beurteilen. Generell jedoch ist das Tragegefühl bei mir nicht gut gewesen. Ohne die Innenohrbügel kann man die Kopfhörer übrigens nicht tragen, da man hier eine harte Kante hat, die dann ebenfalls unangenehm ist. Für große Ohren sind die Kopfhörer hier deutlich besser geeignet, für Menschen mit kleinen Ohren, fallen sie, zumindest in dieser Konstellation, komplett raus.
Sprachqualität
Die Kopfhörer haben weder eine Rausch-, noch eine Geräuschreduzierung an Board und besitzen auch nur ein Mikrofon. Für diese Konstellation ist die Sprachqualität dafür ganz gut. Ich bin relativ laut für meinen Gegenüber zu verstehen und die Stimme ist noch immer präsenter als die Umgebungsgeräusche. Diese werden allerdings, inklusive eines auffälligen Rauschens, deutlich mitübertragen.
Für mich klingt mein Gegenüber immer laut genug und ich kann ihn gut verstehen, das macht Hama hier gut. Insgesamt ist das Ergebnis der Sprachqualität somit okay, ohne allerdings vollständig zu überzeugen.
Klang
Der wichtigste Punkt eines True Wireless Kopfhörer Tests ist wie immer der Klang und glücklicherweise ist das auch der beste Punkt im Test der Hama LiberoBuds.
Bass, Mitte und Höhen
Die Bässe sind etwas zurückhaltend und es fehlt etwas in den Tiefbässen, aber ansonsten haben sie Druck und untermalen die gesamte Akustik mit einer schönen Basis. Wenn es in die höchsten Lautstärken geht, neigen sie ganz leicht zur Verzerrung, ist aber in dieser Klasse nicht ungewöhnlich und definitiv zu verschmerzen. Man sollte eh nicht auf 100% Lautstärke hören, das ist nicht gut für die Ohren!
Die Mitten der Hama True Wireless Sportkopfhörer sind überraschend detailreich. Gerade im Einsteiger-Bereich gehen Frequenzen, die Anschläge am Klavier oder Gitarrenzischen darstellen oft unter. Hier sind die Frequenzen aber vorhanden und klingen gut. Insgesamt sind die Mitten gut abgestimmt.
Den Höhen fehlt insgesamt etwas Brillanz und sind leider auch nicht so klar. Das ist aber bei diesem günstigen Preis Meckern auf hohem Niveau und fällt nicht stark ins Gewicht, gerade weil die meisten weiblichen Stimmen dennoch sehr gut klingen.
Grundrauschen
Ein Grundrauschen ist leicht wahrzunehmen, aber insgesamt leise und definitiv nicht störend. Hörbücher, Hörspiele und ASMR lassen sich somit ohne Probleme genießen. Auch bei leisen Passagen in Film und Musik stört dieses minimale Grundrauschen nicht.
Die perfekte Musikrichtung
Ich habe mich sehr gern an Pop- und Rockmusik gewagt, bei denen die Höhen nicht sonderlich wichtig waren. Selbiges gilt hier für Hip Hop und elektronische Musik. Hier kann man viel Spaß mit den Kopfhörern haben.
Für Orchester- oder klassische Musik sind die Kopfhörer dagegen eher nicht so geeignet. Hier fehlt dann doch ein Stück in den Mitten und vor allem die Brillanz der Höhen vermisst man hier doch stark.
3D- und Surround Effekt
Der 3D Effekt der Kopfhörer kann sich für diese Preisklasse durchaus sehen lassen. Vor allem die Breite überzeugt hier ungemein. Auch im vorderen Bereich merkt man deutlich woher ein Klang kommt, während es hinten etwas verschwimmt. Das macht aber gar nichts, denn insgesamt hat durch diesen 3D- bzw. Surround Effekt das Filme ansehen Spaß gemacht.
Fazit zum Klang
Der Klang ist überraschend gut und macht auf jeden Fall Spaß. Natürlich fehlt hier einiges zu den guten Mittelklassemodellen, aber im Einsteiger-Bereich spielen die Hama LiberoBuds klanglich ganz oben mit. Hier habe ich fast nichts auszusetzen und kann sie gerade für Pop und Rockmusik durchaus sehr empfehlen.
Überblick
Lieferumfang
Akkulaufzeit
Bedienung
Tragekomfort
Sprachqualität
Klang
Fazit
Insgesamt ist das Ergebnis des Alltagstest der Hama LiberoBuds nicht zu 100% zufriedenstellend. Es ist äußerst schade, dass der Tragekomfort für kleine Ohren völlig ungeeignet ist und auch das viele Plastik in der Verpackung stört mich. Klanglich sind sie ohne Frage wirklich gut und das Gesamtergebnis könnte deutlich besser ausfallen, wenn die anderen Punkte nicht wären. Hier sollte Hama noch einmal nachbessern!