In diesem Beitrag habe ich den Creative Outlier Pro Test für Dich. Die Creative Outlier Pro sind der neueste True Wireless Streich seitens Creative Labs und sind gespickt mit vielen Features zum günstigen Preis. Für unter 100€ bekommt man hier ANC, Transparenzmodus, lange Akkulaufzeit und Wireless Charging. Aber kann das alles klappen für gerade einmal knapp 90€? Das habe ich für Dich herausgefunden.
Die Kopfhörer wurden mir für diesen Test von Creative Labs zur Verfügung gestellt.
Lieferumfang
Der Lieferumfang ist und bleibt weiterhin ein Schwachpunkt von Creative und damit auch von den Creative Outlier Pro. Hier wird weiterhin viel zu viel Plastik verbraucht, was einfach nicht notwendig ist. So sind die beiden mitgelieferten zusätzlichen Silikon Ohrstöpsel (S und L) in einer Plastiktüte verpackt, die wiederum selbst noch einmal in einer Plastiktüte liegt, wo dann auch das USB-C auf USB-A Kabel drin liegt.
Des Weiteren ist um das Ladecase noch eine Plastikfolie und ein Plastiksichtschutz über der gesamten inneren Verpackung angebracht. Insgesamt also ein viel zu hoher Plastikverbrauch. Dazu kommen billig wirkende Silikon Ohrstöpsel in gerade einmal zwei Größen und wer noch etwas zu lesen braucht, eine Bedienungsanleitung und eine Garantieerklärung.
Technische Daten
- In Ear
- 10mm Graphen-beschichtete Treibermembran
- 20 Hz - 20 kHz
- Ohrhörer: 7g, Ladeetui: 73g
- USB-C / Wireless Charging
- ANC
Akku
Das Ladecase der Creative Outlier Pro ist gefühlt größer und schwerer im Vergleich zu den Outlier V3. Einen direkten Vergleich konnte ich nicht vornehmen, da die Outlier Air V3 leider nicht mehr vorhanden sind. Also bleibt nur der Blick in die Spezifikation und der verrät, dass das Ladecase 73g wiegt und das der Outlier Air V3 nur 69g.
Der Gewichtsunterschied könnte daher kommen, da bei den Outlier Pro ein größerer Akku verbaut wurde. Sowohl im Ladecase als auch in den EarPods selbst. So gibt Creative Labs hier eine Akkulaufzeit von knapp 60 Stunden und eine Wiedergabezeit von bis zu 15 Stunden an, was ein Spitzenwert darstellen würde in dieser Preisklasse.
Die Realität weicht zwar ab, aber insgesamt nur leicht, sodass man hier kaum von einem großen Punktabzug sprechen könnte. Im Schnitt kam ich mit Nutzung von ANC und/oder Transparenzmodus auf eine Wiedergabezeit von knapp 13 Stunden, was sogar die Angabe des Herstellers übertrifft. Denn Creative Labs gibt an, dass man mit aktiviertem ANC auf 10 Stunden kommen sollte. 15 Stunden sind also in normaler Nutzung auf jeden Fall drin. Der einzige Verzicht, den man als Konsument bei den Creative Outlier Pro hat, ist die fehlende Schnellladefunktion. Bei der Laufzeit brauche ich diese persönlich aber auch nicht. Übrigens ist auch Wireless Charging an Board der Outlier Pro.
Bedienung
Die Bedienung der Creative Outlier Pro erfolgt über Touchflächen, die sehr gut mit runden weißen Kreisen gekennzeichnet sind. Die Bedienung ist dabei größtenteils intuitiv und mit insgesamt 6 möglichen Bedienelementen relativ üppig, wenngleich man auf mindestens eine Funktion verzichten muss. In meinem Fall war das der Sprachassistent, da dieser auch über den jeweiligen Befehl über die Creative Outlier Pro aktiviert werden kann.
Ansonsten sind die Outlier Pro in der Bedienung über die App frei programmierbar. Man hat dabei die Befehle 2x und 3x tippen sowie gedrückt halten. Das alles funktioniert sehr gut und dank der eigenen Programmierung auch genauso intuitiv, wie man sich das wünscht.
Verbindung und Reichweite
Hier hat man eine Reichweite von gut 10 Metern, im Optimalfall aber auch mal mehr. Das spricht genauso für sich, wie die zuverlässige und schnelle Verbindung.
Features der Creative Outlier Pro
ANC und Transparenzmodus
In dieser Preisklasse gibt es keine bessere aktive Geräuschunterdrückung als die der Creative Outlier Pro. Tiefe Frequenzen werden konsequent und problemlos ausgeblendet und auch hohe Frequenzen werden teilweise ganz und größtenteils stark vermindert. Das hat mich wirklich überrascht, man kann hier gänzlich in die Musik eintauchen und die Umgebung gänzlich vergessen.
Der Transparenzmodus ist mir etwas zu schwach in der stärksten Stufe, dafür aber ist das Grundrauschen, was hinzu kommt, sehr gering und überhaupt nicht störend. Außengeräusche werden zwar merklich durchgegeben, könnten aber noch lauter sein.
App
Die App ist übersichtlich gestaltet und bietet die Möglichkeit die Steuerung zu bearbeiten, die Firmware zu aktualisieren und einen Equalizer einzustellen. Diesen kann man komplett individuell einstellen. Insgesamt gefällt mir die App gut und ich habe hier kaum etwas auszusetzen.
Niedrige Latenz
Versteckt in den Einstellungen der App findet man auch noch einen Modus für niedrige Latenz. Dieser verringert die ohnehin schon geringe Latenz noch einmal. Vor allem fürs Gaming ist das sicherlich relevant, aber auch sonst ist die Stimme in Videos in der Regel synchron zum Ton.
Tragekomfort
Der Tragekomfort ist meiner persönlichen Meinung nach am besten geeignet für Menschen, die etwas größere Ohren haben. Das liegt daran, dass die Creative Outlier Pro etwas in die Größe gewachsen sind, weshalb gerade für Menschen mit kleinen Ohren (also ich) die EarPods nach einer guten Stunde bis anderthalb etwas unangenehm werden und man eine kurze Pause benötigt. Ansonsten sitzen sie fest im Ohr und sind auch für den Sport geeignet sind, da sie da nicht rausfallen. Für Menschen mit ganz kleinen Ohren und Kinder sind sie hingegen eher nicht geeignet, aber das ist kein großer Kritikpunkt, da die Bauweise nunmal so ist und für all die anderen Vorteile der Outlier Pro sorgt.
Sprachqualität
Hier bin ich leider etwas enttäuscht von den sechs verbauten Mikrofonen. Diese haben leider kein wirklich gutes Ergebnis erbracht und sind sehr kratzig. Obwohl die Creative Outlier Pro hier sehr sensibel vor allem auf Sprachbefehle reagieren, ist die Stimme insgesamt wenig voluminös und vor allem sehr kratzig, was sich negativ auf die Gespräche mit Telefonpartnern auswirkt. Hier muss vielleicht nochmal über die Software nachgebessert werden, wenn das möglich ist.
Klang
Bässe, Mitten und Höhen
Die Bässe der Outlier Pro sind druckvoll und präzise bis in einen Tiefbassbereich hinein. Hier stimmt es an allem, Details, Feinheiten und Sound.
Die Mitten arbeiten Stimmen eindrucksvoll heraus, sodass diese viel Raum zur Entfaltung erhalten. Hier und da wirken viele Instrumente etwas undifferenziert, ansonsten können aber wenige Instrumente häufig mit hoher Detailvielfalt punkten.
Creative hat bei den Outlier Pro die Höhen etwas zurückhaltend abgestimmt. Sie sind insgesamt recht warm, es fehlt ihnen aber hier und da an Brillanz. Hier lohnt es sich den Equalizer zur Hand zu nehmen und nachzuarbeiten, um den Höhen mehr Klarheit zu bieten. Die gesamte Abstimmung ist daher eher als basslastig anzusehen.
Grundrauschen
Ein Grundrauschen erkennt der geneigte Hörer nur, wenn der Transparenzmodus eingeschaltet wird. Dann aber auch noch immer sehr gering, sodass kein störender Effekt auftritt, weshalb die Creative Outlier Pro perfekt für ASMR, Hörbücher und Podcasts geeignet sind.
Welche Musikrichtung
Am besten lässt sich alles mit tiefem satten Bass mit den Outlier Pro hören, also Hip Hop und EDM. Allerdings kann man mit dem Equalizer so viel rausholen, dass eigentlich alle Musikrichtungen hörbar sind.
Surround Klang und 3D Sound
Hier kann sich ebenfalls die Präzision sehen lassen, die Creative mit den Outlier Pro an den Tag legt, denn der Surround Klang ist von allen Seiten sehr präzise und detailliert.
Fazit zum Klang
Der Klang ist stark und muss nur bei wenigen Facetten federn lassen. Für mich aber weiterhin einer der besten TWS im Bereich unter 100€.
Überblick
Lieferumfang
Akkulaufzeit
Bedienung
Features
Tragekomfort
Sprachqualität
Klang
Fazit
Wieder Mal ein sehr guter Kopfhörer zum sehr guten Preis. Leichte Abstriche muss man bei der Sprachqualität machen, größere Abstriche beim Lieferumfang, der leider weiterhin viel zu viel Plastik enthält. Ansonsten aber auf jeden Fall eine klare Empfehlung!