Der zweite Kopfhörer im Bunde der aktuellen JBL Tests sind die JBL Tune 230NC. Nachdem die Tune 130NC durchaus überzeugen konnten sollten die 230NC auf dem gleichen Niveau sein. Zumindest war das meine Vorstellung vor dem Test. Ob sie das auch einhalten konnten, erfährst Du in diesem Testbericht.
Dieser Kopfhörer wurde mir von JBL für diesen Test zur Verfügung gestellt.
Lieferumfang
Der Lieferumfang der JBL Tune 230NC fällt ähnlich aus, wie bei den 130NC. Auch hier bekommt man leider noch dieses eher billig anmutende Plastiktray, das die Ohrhörer, das Ladecase, das USB-C Kabel und zwei weitere Paar Silikon Ohrstöpsel (S und L) enthält. Ansonsten ist aber hier nichts mit Plastiktüten verpackt oder ähnlichem, was positiv zu bewerten ist.
Schade finde ich aber auch hier, dass es nur zwei weitere Paar Silikon Ohrstöpsel gibt. Damit fehlt sicherlich dem ein oder anderen eine Zwischengröße, was sich dann auf den Tragekomfort auswirkt. Ansonsten gibt es nicht viel mehr zu sagen. Wer noch etwas zum Lesen benötigt, der bekommt natürlich auch eine Bedienungsanleitung. Diese findet man aber auch in der App, je nachdem, was man bevorzugt.
Technische Daten
- In Ear
- 6mm dynamischer Treiber
- 20 Hz - 20 kHz
- 5,1g pro Ohrhörer, 47,3g Ladecase
- USB-C Laden
- ANC
Akku
Die Akkulaufzeit wird von JBL mit insgesamt bis zu 40 Stunden bei den JBL Tune 230NC angegeben. Dabei soll man, wenn man das ANC ausschaltet, mit den Ohrhörern auf eine maximale Wiedergabezeit von 10 Stunden kommen, bei eingeschaltetem ANC sollen immerhin noch 8 Stunden möglich sein. Wireless Charging gibt es leider ebenso wenig, wie eine Schnellladefunktion.
Im JBL Tune 230NC kam ich durchschnittlich auf eine Wiedergabezeit von 8 Stunden und 11 Minuten. Dabei muss man natürlich festhalten, dass ich häufig zwischen ANC, Transparenzmodus und normalem Modus hin und her gewechselt habe. Außerdem wurde häufig in den Lautstärken gewechselt. Insgesamt würde ich aber behaupten, dass man bei Idealbedingungen (mittlere Lautstärke und normaler Modus) durchaus die 10 Stunden Wiedergabezeit erreichen kann. Vollständig geladen sind die Kopfhörer in knapp 2 Stunden.
Bedienung
Die Bedienung erfolgt über Touchflächen auf der Seite der Ohrhörer. Dabei kann man mit den JBL Tune 230NC wieder insgesamt 7-8 Funktionen ausführen. Nur leider nicht die, die ich mir wünschen würde. So muss man je nach Einstellung immer auf eine Funktion verzichten. Bspw. kann man die Lautstärke nicht einstellen, wenn man die Umgebungsgeräuschkontrolle bedienen möchte und Musik steuern will. Mit der App kann man zwar die Gesten anpassen, aber leider nicht individuell, sondern nur aus vorgefertigten Gesten auswählen. Damit bleibt immer eine Funktion auf der Strecke, was einfach nervig ist und nicht zeitgemäß.
Verbindung und Reichweite
Die Verbindung ist stabil und funktioniert eigentlich jederzeit auf Anhieb. Die Reichweite beträgt ca. 10 Meter, was ebenfalls ausreichend ist.
Features
ANC und Transparenzmodus
Insgesamt bieten die JBL Tune 230NC drei verschiedene Funktionen für die Umgebungsgeräusche. ANC, Transparenzmodus und Talk-Through.
Das ANC funktioniert meiner Meinung nach etwas besser als bei den 130NC und blendet nicht nur tiefe Frequenzen vollständig aus, sondern verringert auch höhere Frequenzen merklich, auch wenn diese weiterhin nicht vollständig ausgeblendet werden. Für eine Zugfahrt oder den Flug reicht es aber.
Der Transparenzmodus bringt ein wenig Grundrauschen, lässt aber Umgebungsgeräusche gut zum Hörer durch, sodass man bspw. Ansagen am Bahnhof gut hören kann.
Die JBL Tune 230NC haben zudem noch einen Talk-Through Modus. Hier wird die Musik in der Lautstärke verringert, sodass man sich besser unterhalten kann. Stimmen von Außen werden verstärkt. Auch das funktioniert gut.
App
Die App ist die selbe, wie bei den JBL Tune 130NC. Auch bei den JBL Tune 230NC kann man die Software aktualisieren, den aktuellen Akkustand einsehen, einen Equalizer einstellen und die Steuerung mit den vorgefertigten Gesten konfigurieren. Das ist insgesamt okay, aber nicht top.
Tragekomfort
Der Tragekomfort ist bei den JBL Tune 230NC sehr angenehm. Sie sitzen bei mir mit den weichen M Ohrstöpsel gut im Ohr und halten bei mäßiger Bewegung auch sehr gut. Bei viel Bewegung rutschen sie aber etwas, was daran liegt, dass die Ohrstöpsel nicht die optimale Größe für mich haben. Ansonsten konnte ich die Ohrhörer aber auch problemlos auf einer längeren Zugfahrt über 2 Stunden ununterbrochen tragen, ohne Schmerzen zu bekommen oder es unangenehm wird. Insgesamt also sehr angenehm.
Sprachqualität
Insgesamt ist die Sprachqualität bei den JBL Tune 230NC gut. Die Mikrofone nehmen die Stimme klar und mit einem recht hohen Volumen auf. Man klingt nicht so technisch, wie bei anderen TWS EarPods und ist fast immer gut zu verstehen, egal ob man leise oder laut spricht. Wenn Umgebungsgeräusche hinzukommen, dann ist die Verständlichkeit eingeschränkt, da die Software versucht die Umgebungsgeräusche auszublenden und so auch die Stimme teilweise erwischt. Hier empfiehlt es sich auf jeden Fall lauter zu sprechen.
Klang der JBL Tune 230NC
Bässe, Mitten und Höhen
Die Bässe sind tief und satt und größtenteils auch im Tiefbass-Bereich präzise, wenngleich die Bässe der JBL Tune 230NC nicht in den absoluten Sub-Bereich hineinreichen. Hier fehlen Frequenzen, da sie „nur“ bis 20Hz abspielen können. Je nach Produktion verzerren sehr tiefe Bässe aber auch mal.
Bei den Mitten hebt JBL standardmäßig die Stimmen stark vor, was mir manchmal etwas zu viel war, da hierdurch die Instrumente schon stark in den Hintergrund geraten. Ansonsten empfand ich die Mitten im JBL Tune 230NC Test als präzise und detailliert genug für diesen Preisbereich. Klar ist aber auch, man muss hier bei aufwendigen Produktionen mit vielen Instrumenten durchaus auf die allerhöchste Detailvielfalt verzichten und nimmt durchaus auch mal einen Instrumentenbrei wahr. Dies soll aber kein Kritikpunkt sein, da der Preis weit unter 100€ liegt.
Die Höhen könnten vor allem noch mehr Brillanz besitzen. Diese fällt doch recht mager aus. Ansonsten sind sie relativ klar mit einer gewissen Wärme.
Grundrauschen
Ein Grundrauschen gibt es jederzeit, allerdings ist es im normalen Modus so gering, dass man es nicht bemerkt, wenn man Audio abspielt. Auch bei ASMR oder Podcasts fällt es nicht auf.
Anders sieht es beim Transparenzmodus aus. Hier wird das Grundrauschen lauter und könnte zumindest bei ASMR störend sein. Der Talk Through Modus ist eher nicht für das dauerhafte Abspielen von Audio geeignet.
Welche Musikrichtung
Am liebsten habe ich mit den JBL Tune 230NC Hip Hop und POP gehört. Man muss allerdings auf die Produktion aufpassen, wie oben beim Bass angesprochen. Ansonsten kann man aber dank der Equalizer die JBL Tune 230NC auch für seine persönlichen Vorlieben einstellen.
Surround Klang und 3D Sound
Mit dem Surround Klang der JBL Tune 230NC bin ich für diesen Preis insgesamt sehr zufrieden. Lediglich im vorderen Bereich sind die leicht seitlichen Bereiche zu mittig, ansonsten ist das Ergebnis gelungen.
Fazit zum Klang
Der Klang der JBL Tune 230NC gefiel mir sehr gut und konnte mich in fast allen Lagen überzeugen. Kleinere Abstriche sind dabei, mit denen konnte ich aber gut leben, gerade wenn man sich den Preis ansieht.
Überblick
Lieferumfang
Akkulaufzeit
Bedienung
Features
Tragekomfort
Sprachqualität
Klang
Fazit
Insgesamt ist das Rundum-Paket bei den JBL Tune 230NC sehr gelungen. Auch wenn die EarPods mittlerweile schon mehr als 1 Jahr auf dem Markt sind, können sie mich immer noch überzeugen und erhalten von mir eine Empfehlung für Menschen mit mittlerem Budget.